Mit klimaneutral ausgerichteten Gesetzeslagen und einer zunehmenden Förderung energieeffizienter Gebäudesanierung wächst auch die Bedeutung der Hausverwaltung in der Nachhaltigkeitsfrage. Die Administration hat hierbei die Aufgabe, diverse Standards durchzusetzen und – wo nötig – auf energieeffiziente Alternativen umzusteigen. Besonders deutlich wird das derzeit bei den Heizungen, die seit Januar 2024 zu einem hohen Anteil mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Umweltfreundlichkeit stärkt aber auch die Immobilienwerte selbst und so ist es im Interesse aller, dass die Hausverwaltung ihren Aufgaben in der Nachhaltigkeit von Immobilien nachkommt.
Nachhaltigkeitsstrategien in der Immobilienverwaltung
Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass ein nachhaltiger Betrieb von Häusern und die energetische Gebäudesanierung den Immobilienwert steigern. Gleichzeitig sinken Kosten und Verbrauch für die Mieter und es wird den von der Bundesregierung geforderten Regeln nachgekommen.
Um all diese Vorteile letztlich nutzen zu können, sollte sich die Hausverwaltung Nachhaltigkeitsstrategien zurechtlegen. Konkrete Pläne helfen dabei, wichtige Maßnahmen umzusetzen. Hierfür ist eine frühzeitige und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geförderte Energieberatung sinnvoll. Darin kann auch hervorgehoben werden, welche Aspekte Teil der ESG-Kriterien zur Nachhaltigkeit sind. Diese markieren Unternehmen und Eigentümer als umweltfreundlich, sozial und governance-konform. Sie erzeugen ein positives Image, das sich dazu nutzen lässt, mehr Mieter anzulocken und Investoren zu finden.
Energieeffizienz und Ressourcenschonung
Der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sollte energieeffiziente Umbauten bei der Gebäudesanierung beinhalten. Mit Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäudeklassen G und H sind erhebliche Ersparnisse beim Energieverbrauch und eine deutliche Wertsteigerung möglich.
Die Hausverwaltung sollte zur Nachhaltigkeit erneuerbare Energien stärker in das Gebäudesystem einbinden. Nachhaltig und wirtschaftlich zugleich sind hier die Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Diese können sich bereits nach zehn bis 15 Jahren amortisieren und holen im Vergleich zur klassischen Energieversorgung eine Ersparnis von ca. 15 Prozent heraus.
Parallel dazu arbeiten die solarthermischen Anlagen auf dem Dach in ähnlicher Weise. Sie nutzen die Sonnenenergie, um das Wasser aufzuheizen. Dieses wird dann in die Leitungen eingespeist oder für die Heizung verwendet. Beim Umstieg auf Heizungen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien gibt es dabei entsprechende Förderungen vom Staat. Dies ist bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung eine wichtige Aufgabe der Hausverwaltung.
Da die Hausverwaltung in der Regel kein Expertenwissen zu den konkret notwendigen Maßnahmen hat, empfehlen wir die Inanspruchnahme einer professionellen Energieberatung. Das Honorar dafür wird bis zu 80 Prozent von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) übernommen. Am Ende erhalten Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) mit einem Schritt-für-Schritt-Vorgehen, um die Immobilie nachhaltiger zu machen.
Gebäudemanagement und -wartung
Die Hausverwaltung kann Nachhaltigkeit beim Gebäudemanagement direkt umsetzen. Um hier Ressourcen zu schonen, ist die Verwendung von smarten Technologien sinnvoll. Diese übernehmen die Überwachung und Kontrolle des Verbrauchs. Kommt es beispielsweise zu Havarien wie Rohrbrüchen, kann das System die Wasserzufuhr automatisch abstellen.
Die intelligente Regulierung von Licht, Heizung und Lüftung ist eine weitere Möglichkeit für die Hausverwaltung, Nachhaltigkeit im Gebäudemanagement voranzutreiben. Die Smart-Home-Technik schaltet zum Beispiel das Licht automatisch an und aus – entweder nach einer voreingestellten Routine oder in Abhängigkeit zum Tageslicht. Zudem sind Bewegungsmelder ein Mittel, um beim Lichtverbrauch zu sparen.
Auf ähnliche Weise lassen sich die Heizungen intelligent steuern. Eine solche Nachhaltigkeitsmodernisierung spart der Hausverwaltung Zeit und Geld. Die Temperatur wird auf einem konstanten Level gehalten, ohne dabei manuelle Einstellungen vorzunehmen. Hierdurch kommt es zu einem optimierten Heizzyklus und die Nachhaltigkeitsleistung der Immobilie steigt.
Bei allen Erneuerungen sollte die Hausverwaltung im Sinne der Nachhaltigkeit auf erneuerbare Materialien oder Stoffe aus dem Recyclingkreislauf setzen. Das beginnt beim ökologischen Briefpapier für Benachrichtigungen und reicht bis hin zu umweltfreundlichen Dämmstoffen wie Kokosfasern.
Neue Technologien bedürfen darüber hinaus einer umfassenden Instandhaltung. Will die Hausverwaltung Immobilien mit Nachhaltigkeit betreiben, ist die Wartung ein wichtiges Element, um Erfolg zu garantieren. Am besten setzen Sie hierfür Firmen ein, die sich mit den jeweiligen Anlagen auskennen. Diese überprüfen dann die Funktionstüchtigkeit und stellen sicher, dass es keine falschen Einstellungen gibt, die zu einem möglichen Energieverlust führen.
Abfallmanagement und Recycling
Einen Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit hat die Hausverwaltung mit dem Abfallmanagement in der Hand. Recycling und klare Mülltrennung helfen dabei, die Umweltverschmutzung gering zu halten und Ressourcen zu schonen. Entsprechend sollte die Hausverwaltung Tonnen zur Wiederverwertung aufstellen. Hier sollte zwischen Papier/Pappe, Kunststoffen, Glas, Biogut und Restmüll getrennt werden. Verträge mit professionellen Unternehmen der Abfallwirtschaft werden von der Hausverwaltung abgeschlossen.
Ebenso ist es wichtig, das Bewusstsein der Mieter und Eigentümer für Nachhaltigkeit, Wiederverwertung und Abfallvermeidung zu schärfen. Hausverwaltungen können zu diesem Zweck Rundmails verteilen, Flyer ausgeben, zu Wohnungseigentümergemeinschafts- und Mieter-Treffen einladen oder sogar Prämien für die besten Mülltrenner ausschreiben.
Wassermanagement
Wasser ist eine Ressource, die weltweit immer knapper wird – umso sparsamer sollte mit ihr umgegangen werden. Während die einzelnen Mieter aber oft nur schwer nachvollziehen können, wie viel sie wirklich verbrauchen, hat die Hausverwaltung im Bereich Nachhaltigkeit und Wassermanagement einen besseren Hebel.
Intelligente Technik kann zunächst einmal den Wasserverbrauch aufzeichnen und analysieren. Dadurch lässt sich herausfinden, an welchen Stellen und zu welchen Zeiten mehr verbraucht wird als üblich. Wasser zu sparen liegt natürlich auch im Interesse der Bewohner. Das funktioniert wesentlich leichter, wenn sie einen Einblick in ihren tatsächlichen Verbrauch bekommen.
Ein hilfreicher Tipp ist es, den Mietern und Eigentümern eine App an die Hand zu geben, über welche sie ihren Wasserverbrauch einsehen. An den vergangenen Daten orientieren sich die Bewohner dann und passen ihre Wassernutzung an die Gegebenheiten an. Das ist zum Beispiel auch im Vergleich zur Gesamt- und Durchschnittsnutzung möglich.
Was die Hausverwaltung noch für Nachhaltigkeit beim Wassermanagement tun kann, ist ein konsequentes Grauwasser-Recycling. Nach einer umfassenden Reinigung und Filterung kann dieses als Brauchwasser wiederverwendet werden. Eine ebenfalls kluge Vorgehensweise für die Hausverwaltung, um Nachhaltigkeit umzusetzen, ist es, Regenwasser zu verwenden. Dieses kann über die Dachrinnen, Leitungen und Speicher in das System eingebracht und dann für diverse Zwecke wie die Heizung oder die Toilettenspülung verwendet werden.
Förderung nachhaltiger Mobilität
Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollte die Hausverwaltung nicht zuletzt auch nachhaltige Mobilität unterstützen. Das kann geschehen, indem entsprechende Infrastruktur für Elektrofahrzeuge bereitgestellt wird. So können entsprechende Garagen, Parkflächen und Ladestationen angeboten werden.
Weiterhin ist es sinnvoll, spezielle Parkflächen für geteilte Fahrzeuge rund um das Gebäude zu platzieren. Die Hausverwaltung kann Nachhaltigkeit mit Carsharing-Flächen und Raum für Elektrofahrzeuge perfekt gestalten.
Zu nachhaltiger Mobilität gehören neben den emissionsfreien Autos aber auch die Fahrräder. Fahrradgaragen, gesicherte Stellplätze und Überdachung sind daher hervorragende Möglichkeiten, mit denen die Hausverwaltung Nachhaltigkeit fördert. Fahrradinfrastruktur ist eines der wichtigsten Elemente, welches zu umweltfreundlicher Mobilität beiträgt.
Bewusstseinsbildung und Mieterbeteiligung
Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sollte die Hausverwaltung zur Bewusstseinsbildung bei den Mietern und Eigentümern beitragen. Nur in Kooperation mit den Bewohner kann ein solches Projekt tatsächlich erfolgreich sein. Das betrifft unter anderem das Recycling ebenso wie die Senkung des Verbrauchs von Strom, Wasser und Heizenergie.
Eine gute Idee ist es in dieser Hinsicht, wenn die Hausverwaltung Nachhaltigkeitsschulungen für die Mieter anbietet. Bei gemeinsamen Treffen mit der Mieterschaft und den Eigentümern können Tipps und wertvolle Informationen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit mit Beteiligung der Mieter vermittelt werden. Auf lange Sicht wirkt sich diese Art von Bewusstseinsbildung positiv auf die Energieeffizienz und die Umweltfreundlichkeit der Immobilie aus.
Rechtliche und regulatorische Anforderungen zur Rolle der Hausverwaltung bei der Immobilien-Nachhaltigkeit
Als rechtliche Grundlage für die Nachhaltigkeit dient der Hausverwaltung in erster Linie das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Diese Regelung fasst ältere Normen wie die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmG) zusammen. Im GEG wird unter anderem festgelegt, dass neu eingebaute Heizungen mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Daneben schreibt das GEG eine Wartungspflicht der Heizungs-, Kühl- und Lüftungsanlagen sowie der Warmwasserbereitung durch die Betreiber beziehungsweise Hausverwaltung vor. § 60 GEG sieht insbesondere eine gründliche Wartung der Wärmepumpen in Immobilien mit mindestens sechs Wohnungen vor. Bei Nichtbeachtung dieser Paragrafen können Sanktionen und Bußgelder verhängt werden.
Neben dem GEG sollte sich die Hausverwaltung bezüglich der Nachhaltigkeit mit den gesetzlichen Vorschriften des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beschäftigen. Dieses regelt die Einspeisung von erneuerbarem Strom in das Netz und sichert allen Wohnungseigentümergemeinschaften beziehungsweise Hausbesitzern eine Einspeisevergütung für die Lieferung von grünem Strom.
Wenn Sie also eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren, können Sie den produzierten Strom in das Netz einspeisen oder an einen Direktvermarkter verkaufen. Hierfür wird dann eine feste Vergütung gezahlt, welche die Energiekosten entsprechend senkt. Die Mieter und Eigentümer werden hier von hohen Ersparnissen profitieren.
Messung und Berichterstattung der geleisteten Nachhaltigkeit
Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung nachzuweisen, sollte die Hausverwaltung Nachhaltigkeitsmessungen vornehmen. Dabei setzt man an verschiedenen Stellen am Haus an und versucht aufzuzeigen, dass sich der Verbrauch oder die Emissionen tatsächlich reduziert haben. Zu diesem Zweck ist die Einbeziehung eines zertifizierten Energieberaters wie Pfad A sinnvoll. Wir können Ihnen so nach der gründlichen Begehung einen aktuellen Energieausweis ausstellen.
Auch in der Kommunikation mit den Mietern und der WEG durch die Hausverwaltung ist die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit relevant. Diesen Instanzen sollte Rechenschaft für die Investitionen und die Verwendung von Kapital sowie Fördergeldern geleistet werden. Die Hausverwaltung legt dabei die Ergebnisse zur Nachhaltigkeit vor.
Fazit: Diese Rolle sollte die Hausverwaltung in der Nachhaltigkeit von Immobilien einnehmen
Die Rolle der Hausverwaltung bei der Nachhaltigkeit von Immobilien ist nicht zu unterschätzen. Ihr kommt die Aufgabe zu, Standards zur Umweltfreundlichkeit und zur Energieeffizienz umzusetzen. Hierzu wird sie sich an einen Energieberater wie Pfad A wenden, um detaillierte Optimierungsvorschläge zu bekommen. Die konkreten Maßnahmen bei der Sanierung werden staatlich gefördert.
Abgesehen davon kann die Hausverwaltung Nachhaltigkeit bei Immobilien aber auch auf anderen Wegen verbessern. So sind der Ausbau von Infrastruktur für emissionsfreie Mobilität, ein funktionierendes Recyclingkonzept und die Bewusstseinsbildung für den Umweltschutz bei den Mietern wichtige Elemente, die zu einem höheren Level an Nachhaltigkeit und zum Erreichen der ESG-Kriterien führen.